Vom lustigen Rudi bis zum gefühlvollen Abendsegen

Nachricht Altenau, 23. Januar 2025

Weihnachts-Serenade des Kreisposaunenchores brachte 321 Euro für den guten Zweck

@Kreisposaunenchor

Kirchenkreis. Weihnachtslieder im Januar singen? Klar! Schließlich dauert die Weihnachtszeit offiziell bis zum 2. Februar – obwohl die meisten Weihnachtsbäume das Wohnzimmer bis dahin längst verlassen haben. Zur Weihnachts-Serenade mit dem Kreisposaunenchor unter der Leitung von Andreas Bücher hat der Kirchenkreis Harzer Land am Sonntag in die Altenauer St. Nikolai-Kirche eingeladen. Mit einem vertonten Gedicht von 1937 names "Weihnachtslied", heute bekannt als "Die Nacht ist vorgedrungen", nahm die Serenade in der von Stefan Braukhane stimmungsvoll erleuchteten Kirche ihren Anfang. Darauf folgten verschiedene Versionen des Liedes "Es ist gewisslich an der Zeit", dessen zweite Strophe mit den Worten beginnt: "Posaunen wird man hören gehn" und somit natürlich auch trefflich passte – vor allem begeisterten die hüpfenden Basslinien. Von diesem Stück gibt es mehrere Versionen die vom Ende des Kirchenjahres bis zum Heiligen Abend dann mit dem Untertitel "Ich steh an Deiner Krippen hier" gespielt werden. Bei dem Choral 59 aus Bachs Weihnachtsoratorium zeigte der Kreisposaunenchor, welche Dynamik in einem solchen 22-köpfigen Bläserchor steckt. Einer vierstimmigen sanften Interpretation von Strophe 1 folgte eine fulminant besetzte Strophe 2 mit allen 22 Musikern und sorgte für echte Gänsehaut. Ebenso deutlich wurde die überspringende Freude beim 8-stimmigen Doppelchor zu "Jesu ist kommen". Die vortrefflich passende und amüsante Liturgie an diesem Abend übernahm Pastorin Mirja Rohr. Die humorvollen Geschichten über den Jungen namens Jesus, der dem Weihnachtsmann mit seinen Wunschablehnungen das Leben schwer macht – und den Engel, der für das "Gott goes Social Media" und den #GottAuferden sorgte. Bernd Scholze an der Orgel rundete den Abend mit Choralbergleitungen wie auch einem Bachvortrag, in dem er Engel schweben ließ, wundervoll ab.

Nachdem man schließlich mit Maria durch den Dornwald wieder im Advent angekommen war, stellte Andreas Bücher fest: „Naja, nach Weihnachten ist wieder vor Weihnachten und dann kommt erstmal der Advent... Und wenn wir da schonmal angekommen sind, dann können wir das Konzert auch mit einem Weihnachtsmarktlied beenden.“ Es folgte "Rudolph The red nosed Raindeer" – mit stehenden Ovationen – und nach dem lustigen Kontrastpunkt schloss der Kreisposaunenchor mit einem sanften Abendsegen einen, wie sich alle einig waren, wundervollen Abend ab.

 

Dieses Jahr ging die Weihnachtsspende des Konzertes in Höhe von 321 Euro an den Landesjugendposaunenchor. Das eingehende Geld wird dazu verwendet, die Kosten der Jugend-Probenwochenenden für die Teilnehmer gering zu halten. Moritz aus Bad Sachsa zum Beispiel spielt im Landesjugendposaunenchor mit, war am Sonntag in Altenau aktiv mit seiner Posaune beteiligt und hatte sogar Solistische Passagen in der Serenade. „Eine tolle Idee für die Kollekte – gerade in Zeiten, in denen viele Chöre mit Nachwuchsmangel zu kämpfen haben.“ Die Musiker des Kreisposaunenchores kamen aus dem ganzen Kirchenkreis vom Alten Amt bis Bad Sachsa und dazwischen liegenden Chören, wie auch aus dem Oberharz nach Altenau. Manche hatten jeweils eine Stunde Anfahrtsweg. Andreas Bücher lobte ihr großes Engagement: „22 Musiker so dynamisch in verschiedenen Besetzungen und Liedern. Und dann am Ende erst diesen lustigen Rudi vom Weihnachtsmarkt und nur ein paar Minuten später einen so gefühlvollen Abendsegen... grandios!!! Danke Danke Danke für all Eure Unterstützung, Zeit und weite Anfahrten.“ Also dann, bis zum nächsten Konzert!

 

 

 

 

Mareike Spillner