Kreative Ideen, lebendige Andachten, impulsreiche Familienfreizeiten, Kinder- und Jugendgottesdienste, Treffen mit den Teamenden, Aktionen mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden, seine Auftritte als Clown Jo Vanni, Familienkirche in Gieboldehausen und Wollershausen – Diakon Scherger hinterlässt viele gute Spuren in der Region, die bleiben werden. Nach fast fünf Jahren als Jugenddiakon im Kirchenkreis Harzer Land wird er am kommenden Samstag, 29. November, um 15 Uhr in der St. Servatius-Kirche in Duderstadt im Rahmen der 3. Familienkirche – die ebenfalls auf seine Initiative entstand – verabschiedet, um ab Januar im Kirchenkreis Leine-Solling zu starten. Nach dem Gottesdienst für Groß und Klein wird zu einem Empfang im Duderstädter Gemeindehaus in die Haberstraße 7 eingeladen. 3 Fragen an David Scherger:
1. Was hat dir in all den Jahren besonders viel Freude gemacht?
David Scherger: „In meiner Arbeit hat mir vor allem die Arbeit mit den vielfältigen Menschen Freude bereitet – insbesondere in den Momenten, wo zu spüren war, dass man gemeinsam etwas auf alle Fälle und mit viel Leidenschaft auf die Beine stellen wollte und ein Projekt kleine und große Menschen mitgerissen hat. Hierbei denke ich an die Kinderfreizeiten „Waldfrühling“ und „Waldweihnacht“, die Krippenspiele in Gieboldehausen mit Übernachtungswochenende, die Kinderbibeltag(e) in Pöhlde, in der Christuskirche Herzberg und in der Thomaskirche in Scharzfeld, die in diesem Jahr gestartete Familienkirche in der Gesamtkirchengemeinde Eichsfeld, die KonfiCamps in der Region Eichsfeld und die vier regionalen Grundkurse Religionspädagogik für den Kita-Verband Harzer Land. Schön fand ich es zu erleben, wie Teilnehmende sich geöffnet haben, sich so zeigen konnten, wie sie sind, aufgeblüht und mutig geworden sind sowie auch zum Teil selbst aktiv geworden sind und Verantwortung übernommen haben, um mit Ihrem Einsatz und Begeisterung etwas weiterzugeben und mitzutragen. Da entsteht echte Gemeinschaft, die ermutigt und bestärkt, und mich nachhaltig in meinem Herzen glücklich macht.“
2. Auf was freust du dich im Kirchenkreis Leine-Solling?
David Scherger: „Ich wechsle mit großer Vorfreude in den Gestaltungsraum Northeim, um dort die neu geschaffene Stelle für die Arbeit mit Kindern und Familien anzutreten und für und mit diesen beiden wichtigen Zielgruppen Angebote und Projekte zu schaffen, um kooperativ in einer spielfreudigen, entspannten und abwechslungsreichen Atmosphäre Glaubenspfade zu entdecken, Glaubenshoffnung zu säen und Glaubensgewissheiten zu verankern. Ich stelle mir eine gute und bunte Gemeinschaft vor, in der jeder einzelne auf seine Weise anknüpfen kann und jede ein Teil werden darf, wie jede und jeder es für sich braucht: offen in Toleranz und Respekt, vertrauensvoll im Miteinander und ehrlich im Dialog. Die positiven Kontaktaufnahmen, die mich schon vorab erreicht haben, zünden in mir schon eine große Begeisterung und Hoffnung. Mit einer ordentlichen Portion Vorfreude erwarte ich das gegenseitige Kennenlernen, das gemeinsame Erleben und Planen sowie das wechselseitige Lernen und Wachsen.“
3. Wenn du einen Wunsch frei hättest: Was erträumst du dir von Kirche?
David Scherger: „Ich träume von einer Kirche, die mutig und kreativ ist, die durch ihre aufgeschlossene Art, ihre ehrlichen Worte und ihre tatkräftigen Hände, Menschen wieder im Herzen erreicht. Es braucht wie bei den ersten Christen weiterhin – besonders durch die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen in den letzten Jahren – ein starkes Wir-Gefühl in unserer Zeit, das den Menschen verstärkt, Hoffnung, Gemeinschaft und Vertrauen schenkt, so dass die Blicke sich wieder mehr treffen und finden und der Horizont weiter und heller wird, um dadurch losgelöst über unseren eigenen Tellerrand schauen zu können und zu staunen, wie doch einer alles in seinen Händen hält, wir unseren Blick häufiger auch wieder dankend und bittend in den Himmel wenden und wir in unserer Umgebung somit mit Dankbarkeit und Liebe dem Leben begegnen können, anstatt zu mosern, zu meckern und zu kritisieren. Ich versuche meinen Teil zu dieser Vision beizutragen, um eine wertschätzende, vertrauensvolle, verbundene und offene Kirche zu bleiben oder auch neu zu werden.“
Mareike Spillner