Blick auf die Gemeinde und in die Welt

Nachricht Osterode, 17. September 2025

Pastorin Johanna Friedlein wird verabschiedet

@C. Dolle

Für sie war Theologie immer mit Musik, mit Ökologie und mit Brot für die Welt verbunden. Das ist es vermutlich auch, was Osterodern als erstes zu Pastorin Johanna Friedlein einfällt. Sie ist diejenige, die mit dem Fahrrad durch die Stadt fährt, ist überall dabei, vor allem, wenn gesungen wird oder es um Hilfe für Menschen geht, die Hilfe benötigen.

„Schon als Kind bin ich mit der Brot für die Welt-Spendendose rumgerannt“, erzählt sie, wurde durch Pastor Kurt Schaefer, der auch in Osterode und Schwiegershausen wirkte, geprägt und verband Wirken für Kirche schon damals zur Zeit der Atommülltransporte nach Gorleben mit dem Protest gegen Atomkraft und einem Einmischen von Kirche in aktuelle Geschehnisse. Und durch ihre Liebe zu Schottland und immer wieder Anknüpfungspunkte dorthin, war sie auch stets mit Christinnen und Christen aus aller Welt vernetzt (insbesondere im Ökumenischen Forum Christlicher Frauen in Europa).

„Die Verbindung zwischen Kirchengemeinde und Friedensarbeit war mir immer wichtig“, sagt sie und macht im Gespräch immer wieder deutlich, wie kohärent und klar ihr beruflicher Weg zu jeder Zeit war und wie weit ihr Blick über Osterode und das Harzer Land hinausging. Dabei wird sie hier von vielen Gemeindegliedern aber auch dafür geschätzt, dass sie immer überall dabei war und noch ist, dass sie in der Stadt tatsächlich sichtbar und ansprechbar ist.

Seit 2012 war sie hier, zunächst eigentlich nur in Vertretung, letztlich dann mit der längsten Amtszeit in der Kreuzkirche. „Besonders intensiv war die Zeit um 2015 als Geflüchtete zu uns kamen und wir Integration leben mussten“, erinnert sie sich. Auch die Zeit mit Corona war natürlich besonders, da sich hier zum Teil die Stärke des Glaubens zeigen musste, um auch unter widrigen Bedingungen mit Menschen verbunden zu bleiben. „Es gab kontinuierlich kleine Highlights“, sagt sie über ihre Zeit im Harzer Land, wozu sie vor allem Gemeindefeste, Open Air-Gottesdienste und solche Veranstaltungen zählt, in denen sich die Gemeinschaft in der Gemeinde zeigte, wenn alle mit anpackten, um etwas auf die Beine zu stellen.

Ein hoffentlich nicht zu trauriges Fest wird ihre Verabschiedung in den Ruhestand am Sonntag, 21. September, um 15 Uhr in der Kreuzkirche. Im Anschluss an den Gottesdienst wird es einen Empfang geben, es sei auf die Parksituation um die Kreuzkirche aufmerksam gemacht, wer also gut zu Fuß ist, sollte vielleicht auf Parkplätze an den Schulen oder der Sporthalle ausweichen.

Christian Dolle