Diakonie ist im Grunde ein sperriger Begriff. Er beinhaltet so vieles. Das kann sogar ein Zoobesuch sein. Den jedenfalls ermöglichten Khulood Al-Shraideh und Iska Rohrmann und ihr Team kürzlich 111 Personen aus dem Harzer Land, von denen einige noch nie im Zoo waren.
Ihre Arbeit geht „über Büromentalität hinaus“, betonen die beiden Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werks. Das muss in der Integrationsarbeit und generell in der Arbeit mit Menschen auch sein. Mal keine Papiere, mal kein Stress, sondern gemeinsam Spaß haben. Und ja, den hatten die Familien aus verschiedenen Nationen, darunter viele Kinder, auf jeden Fall. Es begann schon bei der Anreise per Bus, während der sich alle als Gruppe zusammenfanden.
Gut, dafür war auch mehr als genug Zeit, denn erst einmal standen alle zusammen im Stau, erzählen Khulood und Iska. Doch im Vorfeld hatten sie bereits einen guten Kontakt zum Erlebnis-Zoo Hannover aufgenommen, so dass dann beim Einlass alles schnell ging, außerdem hatten zwei syrische Supermärkte Snacks und Getränke gespendet, so dass auch dafür gesorgt war.
Im Zoo selbst waren vor allem die Kinder, aber auch die Erwachsenen dann von den Affen, den Löwen und anderen Tieren begeistert. Der Zoo in Hannover hat mit knapp 2000 Tieren bzw. mehr als 160 Tierarten auf einer Fläche von etwa 22 Hektar ja durchaus einiges zu bieten und nennt sich „Erlebnis-Zoo“, da es in den thematisch gestalteten Anlagen noch mehr zu erkunden gibt. Die Besucher aus dem Harzer Land erkundeten alles auf eigene Faust in Kleingruppen, wären im Grunde gerne noch länger geblieben. Daher schließen die beiden Organisatorinnen nicht aus, ein solches Angebot im nächsten Jahr noch einmal auf die Beine zu stellen. „Es wirkt nach“, stellen sie fest, „so geht Integration.“
Ja, auf jeden Fall. Diakonie bedeutet „Dienst am Nächsten“, und ein solcher Dienst kann eben nicht nur aus formeller Hilfe bestehen, sondern orientiert sich an den Menschen, ist gelebte Nächstenliebe.
C. Dolle