„Wenn eine Kirche brennt, dann brennt auch die Seele eines Ortes“, sagte Landesbischof Ralf Meister angesichts des erfolgreichen Feuerwehreinsatzes an der Marktkirche in Clausthal. Es war ihm ein Anliegen, den Kameradinnen und Kameraden der Wehren in und um Clausthal-Zellerfeld dafür zu danken, dass sie viel Schlimmeres verhindert haben.
„Sie haben die Kirche gerettet!“, betonte er und stellte dann fest, dass es dafür offenbar zwei Küster brauche. Einen, der Küster der Kirche Zum Heiligen Geist und auch in der Freiwilligen Feuerwehr ist und Daniel Pätzolt heißt, und einen, der Küster heißt, nämlich Sven Küster, und Ortsbrandmeister ist. Diesen beiden und natürlich allen anderen, die in der Nacht von Samstag auf Sonntag beteiligt waren, gebühre großer Dank.
Das wiederholte auch Sven Küster, der noch einmal betonte, dass es eine ehrenamtliche Tätigkeit ist und somit alles andere als selbstverständlich. An die Feuerwehrleute gewandt, fügte er hinzu, dass ein solcher Einsatz wie in dieser Nacht jedem von ihnen in der aktiven Zeit nur einmal passiere. Damit wäre die Kirche jetzt rein statistisch erst einmal für viele Jahre sicher, die Feuerwehren natürlich trotzdem immer wachsam.
Ganz ernst führte er noch aus, dass dieser Brand hinter der Holzverkleidung deutlich gemacht habe, dass ein kleines sichtbares Flämmchen auf deutlich mehr hindeuten kann, denn es habe hier tatsächlich jede Minute gezählt. „Wir sind noch einmal glimpflich davongekommen“, sagte er.
Zuletzt dankte auch Pastor André Dittmann im Namen der Gemeinde dafür, dass die Feuerwehr auf der Hut ist, schnell vor Ort ist und absolut professionell arbeitet. Das hat in jedem Fall dafür gesorgt, dass deutlich größerer Schaden ausblieb. „Die Marktkirche in Clausthal als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung ist für die Landeskirche ein besonders kostbares Sakralgebäude“, heißt es hierzu von Heidrun Böttger, bei der Landeskirche Hannovers zuständig für Baurechtsangelegenheiten und Gebäudemanagement, „Wir sind ausgesprochen dankbar, dass die Feuerwehr durch schnelles Handeln, aber zugleich sehr sorgsamen Umgang mit dem Denkmal wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Schäden am Gebäude nicht deutlich größer ausgefallen sind.“
Am Montag wird es eine Begehung geben. Bei dieser werden Gutachter, auch aus dem Bereich der Landeskirche, sich einen Überblick verschaffen, wie groß der Schaden tatsächlich ist, woraufhin die Gemeinde dann entscheidet, wie es nun vor Ort weitergehen kann.
Christian Dolel