Bad Lauterberg. Ein ganz besonderes Chorprojekt, das am Wochenende gleich zweimal zur Aufführung kam, hat Kantorin Dorothea Peppler in den vergangenen Wochen begleitet: das großes Chor- und Instrumentalkonzert "Missa Katharina" von Jacob de Haan. Dafür erntete der Chor, Sänger*innen des Kantatenkreises St. Andreas Bad Lauterberg, des Singkreises St. Servatius Duderstadt und der Kantorei St. Albani Göttingen am Samstagabend in der St. Andreas-Kirche Bad Lauterberg stehende Ovationen. Einzelne Projektsänger waren sogar aus ganz Deutschland angereist, um an diesem besonderen Chorprojekt teilzunehmen. Und was Dorothea Peppler, die die musikalische Gesamtleitung übernahm, an nur zwei Probenwochenenden zusammen mit den Sängerinnen und Sängern des Chors vollbracht hatte, konnte sich hören und sehen lassen! Sehr stilvoll begleitet wurden sie dabei vom Wunderhorn Quartett aus Osnabrück, bestehend aus Katharina Betten, Diane Hunger, Olivia Alam und Ulrich Petermann an den Saxophonen, Harry Bidlingmaier an der Pauke sowie Martin Hofmann aus Hahnenklee an der Orgel. Mezzosopranistin Anna Haase zum Brincken aus München war für den Part des Sologesangs angereist. Zusammen mit ihrem Mann: Denn außerdem stand eine eigens für die Besetzung dieser Konzerte komponierte „Fantasie über zwei Kirchenlieder“ von Jochen Müller-Brincken auf dem Programm. Und gemeinsam sorgten sie für eine wunderbare Symbiose: Die etwa 40-minütige Missa Katharina, die an die heilige Katharina von Alexandria oder von Siena, aber auch an Katharina von Schweden erinnern möchte, ist reich an wunderschönen Klangfarben, Themen und Akkordfolgen. Das Stück entstand 2006 im Rahmen eines Kompositionswettbewerbs. Über die üblichen Sätze des Messordinariums (Kyrie, Gloria, Credo Sanctus, Benedictus, and Agnus Dei) hinaus fügte Jacob de Haan noch ein Alleluia und ein Amen sowie drei Instrumentalsätze (Präludium, Offertorium und Postludium) hinzu – wie für das Wunderhorn Quartett gemacht, das die Zuhörenden mit ihrem wundervollen Zusammenspiel begeisterte. „Na, wenn Ihnen das Quartett so gut gefällt – dann müssen wir es wohl nochmal zu uns einladen“, kommentierte Dorothea Peppler lächelnd. Gleiches gilt aber bitte unbedingt auch für den Projektchor der Missa Katharina, der perfekt harmonierte. An diesem Konzertabend erklangen vom Wunderhorn Quartett ebenfalls Originalkompositionen für Saxophonquartett von Caryl Florio (1843-1920), Faustin Jeanjean (1900-1979) und Maurice Jeanjean (1897-1968) sowie der Tango Virtuoso pour Quatuor de saxophones von Thierry Escaich (*1965), letzterer zum Abschluss – der die begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörer wieder etwas zurück ins "Weltliche" holte. Nach einer Zugabe entließ das Publikum die Ausführenden mit langanhaltendem Applaus – und hofft auf eine Wiederholung.
Mareike Spillner