Was macht mein Kind eigentlich bei YouTube?

Nachricht Herzberg, 01. September 2023

270 Schüler*innen machen bei JugendFilmTagen in Herzberg mit

@Mareike Spillner

Alltagsdrogen im Visier: Was macht mein Kind eigentlich bei Youtube? Was tun bei Cyber-Mobbing? Wie schnell wird Alkohol im Körper abgebaut? Und wie gefährlich ist Shisha rauchen? Fragen über Fragen, dessen Antworten etwa 270 Schülerinnen und Schüler und 22 Lehrkräfte aus 12 Klassen der Wartbergschule Osterode, der OBS Herzberg, der Realschule auf dem Röddenberg Osterode und der OBS Hattorf in dieser Woche bei den JugendFilmTagen nachgingen. Denn sie haben Ende August an zwei Veranstaltungstagen im Martin-Luther-Haus in Herzberg spielerisch einen Parcours zum Thema Nikotin-, Medien- und Alkoholsucht absolviert – und konnten anschließend mit Popcorn in der Kinowelt noch einen Film ansehen.
Die Hauptorganisation übernahm wie immer die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention (FSP) zusammen mit dem Netzwerk Suchtprävention in der Region Osterode/Südharz. Zum Moderator*innen-Team gehörten auch diesmal wieder Streetworker, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Evangelische Jugend Harzer Land, Jugendpfleger und die Polizei. Zudem ist das Kino als Partner der Jugendfilmtage natürlich ein wichtiger Baustein, genau wie die Nicolaigemeinde Herzberg, die Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen sowie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

 

In der Praxis sah das so aus: Im Herzberger Martin-Luther-Haus konnten sie ein Quiz lösen, sich bei verschiedenen Spielen und Mitmach-Aktionen Wissen aneignen, mit den Akteuren über „No Go’s“ in den sozialen Medien ins Gespräch kommen oder mit der „Promille-Brille“ Bälle werfen oder ein Türschloss aufschließen. Ein Blick durch die Brille macht deutlich: Einfach ist das nicht, bei verzerrter Wahrnehmung einen kleinen Ball zu fangen oder die richtige Linie auf dem Boden zu finden – nicht die, die man doppelt sieht… Wichtig sind aber auch die persönlichen Gespräche am Rande, ist sich das Team einig. So geht es beim Thema Shisha oder Alkoholkonsum beispielsweise auch um die traditionelle Verwurzelung in manchen Familien, wo Eltern klare Verbote aussprechen, Kinder aber natürlich irgendwann einmal neugierig werden. Einige von ihnen sind daher erstaunlich gut informiert, dass Shisha rauchen ebenso gefährlich ist wie Zigarettenkonsum – und es entstehen interessante Diskussionen.

Anschließend folgt der Weg ins Kino, wo zunächst das Quiz aufgelöst wird, und Gewinne winken, aber auch weiteres Feedback eingeholt wird und Gespräche geführt werden. Zur Vertiefung können die Jugendlichen schließlich einen der Filme „Zoey“ und „Sucht oder Spaß?“, „Ich mach mir nen Kopf an“ oder „Der perfekte Pegel“ ansehen. Diesmal wurden hauptsächlich Filmreihen vom Medienprojekt Wuppertal gezeigt, die durch Interviews von und für Jugendliche und selbst gedrehte Kurzfilme die jeweiligen Konsummittel aus verschiedenen Blickwinkeln thematisieren. Ziel der Veranstaltung ist es, über die gesundheitlichen Folgen und das Abhängigkeitspotenzial von Rauchen, Alkohol und Medien zu informieren und die Schüler*innen zwischen 12 und 19 Jahren zu einem risikobewussten und konsum-mindernden damit zu motivieren.

Mareike Spillner