„Alle Kirchen bleiben in ihrer Substanz erhalten“

Nachricht Kirchenkreis, 20. Februar 2024

Aus der Sitzung der Kirchenkreissynode Harzer Land

@Christian Dolle

 

 

„Wir waren hier mal sehr reich, jedes Dorf hatte seine eigene Kirche. Heute haben wir den Salat“, beschrieb Pastor Uwe Rumberg ein wenig sarkastisch das Problem, das der Kirchenkreis Harzer Land mit seinem Gebäudemanagement hat. Kurz gesagt: es gibt schlicht zu viele Kirche für inzwischen zu wenige Kirchgänger.

Es ist natürlich kein spezifisches Problem im Harzer Land, vielmehr kann die Landeskirche in Zukunft nicht mehr alle Baumaßnahmen finanzieren. Dementsprechend müssen in den Kirchenkreisen kirchliche Gebäude kategorisiert werden, so dass es auch jene Kirchen gibt, an denen nur die nötigen Instandhaltungsmaßnahmen gemacht werden können.

„Alle Kirchen bleiben in ihrer Substanz erhalten“, so Uwe Rumberg als Vorsitzender des Gebäudemanagementausschusses. Das ist vielleicht die größte Sorge einiger Gemeinden, doch der Ausschuss werde nicht von oben empfehlen, Kirchen zu schließen oder zu verkaufen. Ganz ausgeschlossen werden sollte diese Option allerdings auch nicht, merkte Pastorin Christina Abel an, ein Verkauf, solange die Kirche noch in gutem Zustand ist, könne ja für eine Gemeinde auch ein gangbarer Weg sein.

Dieses Thema wird den Kirchenkreis und die Gemeinden auf jeden Fall noch weiterhin beschäftigen. Ebenso wie der Klimaschutz, der auf für Kirche immer wichtiger wird. Hier wurde als erster Schritt in der Sitzung ein Ausschuss gegründet, in den Joachim Rösler (Eichsfeld), Olaf Zaulig (Steina), Rudolf Reinhardt (Oberharz) und Uwe Brinkmann (stellvertretender Superintendent) gewählt wurden.

Auch in der Landeskirche wird dem Klimaschutz große Bedeutung beigemessen. In ihrem Bericht aus der Landessynode schilderte Petra Utermöller die Arbeit an einem Gesetz dazu sowie die Frage nach Standorten für Photovoltaikanlagen auf kirchlichem Grund. Weitere Themen in Hannover waren unter anderem die sogenannte ForuM-Studie, aus deren Ergebnissen nun konkrete Schlüsse gezogen werden sollen, um es Tätern sexualisierter Gewalt noch schwerer zu machen.

Darauf ging später auch Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng ein, die von ersten Maßnahmen wie beispielsweise Schulungen im Kirchenkreis sprach. Mit Dana Steinmann gibt es eine Fachkraft für diesen Bereich, zudem werden Schutzkonzepte erarbeitet, was eben zeigt, dass die Kirche die Ergebnisse der Studie sehr ernst nimmt.

Die Mitglieder der Kirchenkreissynode hatten außerdem über eine Änderung der Hauptsatzung zu entscheiden, die einstimmig ausfiel, ebenso muss die Finanzsatzung in einigen Punkten angepasst werden. Wichtig in Sachen Finanzierung ist vor allem, dass Pfarrdienstwohnungen künftig mit 1500 Euro pro Jahr veranschlagt werden, Baumaßnahmen übernimmt der Kirchenkreis, ein Eigenanteil der Gemeinden entfällt somit. Auch dieser Beschluss fiel einstimmig aus.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich die am 10. März anstehende Kirchenvorstandswahl, zu der alle Wahlunterlagen inzwischen bei den Wählerinnen und Wählern eingegangen sein sollten. Es kann auch online gewählt werden, was mit dem QR-Code wirklich denkbar einfach ist, wie viele feststellten. 206 Kandidierende gibt es im Kirchenkreis, sie alle hoffen auf eine gute Wahlbeteiligung.

Christian Dolle