Gottesdienst zum Weltgedenktag für verstorbene Kinder

Nachricht Lasfelde, 09. Dezember 2025

Bilderbücher, die bei Trauer helfen können

Bilderbücher zum Thema Trauer. Foto: Christian Dolle

Ein großer Gorilla taucht plötzlich nach dem Tod seiner Mutter an der Seite eines Jungen auf. Er ist da in dieser Zeit des Verlustes, er gibt die Hoffnung, dass der Schmerz irgendwann erträglicher wird, er hilft, die bodenlose Trauer aufzufangen. Es ist ein Bilderbuch von Jackie Azúa Kramer und Cindy Derby, das zur Trauerbewältigung von Kindern eingesetzt wird.

„So kann man von außen draufschauen, was vielleicht auch in einem passiert“, erläutert Kristina Brand, Pädagogin und Ehrenamtliche im Hospizverein Osterode. Insofern können Bilderbücher sehr hilfreich sein – nicht nur für Kinder, sondern durchaus auch für Erwachsene. Sie hat sich mit dem Thema befasst, kennt viele verschiedene Bücher, die alle anders an das Thema herangehen.

Etliche davon wird sie auch zum Gottesdienst zum Weltgedenktag für verstorbene Kinder am 14. Dezember mitbringen. Dieser besondere Gottesdienst wird um 16 Uhr in der Kirche Lasfelde gefeiert, weil auch gemeinsames Gedenken helfen kann. Der Gottesdienst wird vom Kirchenkreis gemeinsam mit dem Hospizverein gestaltet, in diesem Jahr bereits zum dritten Mal. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es selbstverständlich auch wieder die Möglichkeit für persönliche Gespräche.

Als Leiterin von aktuell zwei Trauergruppen weiß Kristina Brandt, wie wichtig Gemeinschaft in einer solchen Situation sein kann. „Wir öffnen Räume, damit man sich mit anderen austauschen kann“, sagt sie. Das natürlich nur für diejenigen, die das auch wollen. Jeder Mensch trauert anders, Kinder und Jugendliche trauern anders als Erwachsene, Bücher, insbesondere Bilderbücher können ihrer Erfahrung nach die Erkenntnis vermitteln, dass jemand mit seinen Gefühlen nicht allein da ist.

In der Regel sind Autorinnen und Autoren solcher Bücher ja mit dem Thema befasst, bewältigen durch Texte und Bilder oft auch eigene Trauer. Somit ist es immer auch ein Verstanden-werden. Ein weiteres Buch, dass Kristina Brandt sehr schätzt, ist „Das Loch“ von Lindsay Bonilla und Bridzida Magro, das Trauer (wie der Name ja schon verrät) als ein großes Loch beschreibt, das immer mitkommt ist, egal, was man tut. Das Loch bzw. der Verlust tut weh, brennt sich ins Herz. Doch im Verlauf der Geschichte lernt der Protagonist, dass er dieses Loch mit positiven Erinnerungen füllen kann und dass es so nach und nach seinen Schrecken verliert.

Christian Dolle