„Ich glaube, diese Welt müsste groß genug, weit genug, reich genug für uns alle sein“, sang der Chor des MTGV Eintracht beim ersten Sommergottesdienst am vergangenen Sonntag in der Marktkirche in Osterode die Zeilen von Udo Jürgens. „Gottes Güte reicht für uns alle“, griff auch Pastorin Johanna Friedlein diesen Gedanken auf, es müsse kein „Wir“ und „die anderen“ geben.
Jesus Christus habe uns genau das vorgelebt, wenn er sich vor allem den Verlorenen zuwandte, die in der Gesellschaft nicht angesehen waren, die auch spürten, dass es so, wie sie lebten, nicht gut war. Jesus nahm sie mit offenen Armen an. Das erklärte er im Gleichnis des Hirten, der sich um das verlorene Schaf seiner Herde so sehr sorgt, dass er sich aufmacht und nicht ruht, bevor er es gefunden hat.
„Das gefiel nicht jedem damals“, führte Pastorin Friedlein aus, „besonders denen nicht, die sich anstrengten, ganz nah bei Gott zu sein.“ Doch Jesus ging immer wieder ganz deutlich auf die Verlorenen, auf die Sünder zu und zeigte sich mit ihnen. Der Kern Gottes ist Barmherzigkeit, machte Johanna Friedlein deutlich, „es ist genug für alle da.“
Im Gleichnis teilt der Hirte seine Freude über das wiedergefundene Schaf mit allen, weshalb auch das Motto der diesjährigen Sommergottesdienste lautet: „Und es wird Freude sein.“ Damit sind alle eingeladen, sich in den kommenden Wochen vielleicht einfach mal in eine Kirche zu wagen, den Predigten und der Musik zu lauschen und, ja, vielleicht auch an heißen Tagen einfach die Kühle hinter den alten Mauern zu genießen.
„Ich glaube, dieses Leben ist schön genug, bunt genug, Grund genug sich daran zu erfreuen.“
Der nächste Sommergottesdienst findet am 13. Juli um 11 Uhr in Lasfelde mit Pastor Jörg Uwe Pehle und dem eigens dafür gegründeten Projektchor statt. Weiter geht es (immer um 11 Uhr) am 20. Juli in Lerbach, am 27. Juli in der Kreuzkirche, am 3. August in St. Jacobi, am 10. August in Riefensbeek-Kamschlacken, am 17. August in Uehrde und am 24. August in St, Marien.
Auch in anderen Orten des Kirchenkreises Harzer Land werden Sommergottesdienste angeboten und auch andere Kirchen bieten an den sehr heißen Tagen Schutz vor der Hitze. Das ist übrigens nicht nur so dahingesagt, die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, kündigte jüngst an, dass Kirchen im Sommer als kühle Schutzräume zur Verfügung stehen. „Die evangelische Kirche will auch in diesem Sommer mit offenen Kirchenräumen einen Beitrag zum Hitzeschutz leisten“, sagte sie.
C. Dolle