„Hier in diesem Gottesdienst hat die Trauer Platz“, sagte Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng am vergangenen Sonntag in Lasfelde. Es war World Candle Lightning, der Weltgedenktag verstorbener Kinder. Die Kirche sollte also ein Ort der gemeinsamen Trauer sein, aber auch der Vernetzung mit dem Hospizverein Osterode, der einige Hilfen kennt, die Trauernde auffangen können.
Trauer ist Schmerz, der schwer auf der Seele lastet, aber es gibt auch wundervolle Erinnerungen, all diese Gefühle gehören dazu. Traurigkeit braucht Platz, machte Kristina Brandt deutlich, die zusammen mit Ulrike Schimmelpfeng, Marion Hoffmann, Jennifer Eggers und Petra Schröder das Vorbereitungsteam für den Gottesdienst bildete. Der umfasste nämlich nicht nur Worte des Trostes und vor allem des Verständnisses für jegliche Form des Trauerns, sondern ganz zentral auch ein Ritual des Abschiednehmens.
Für jedes Kind, dessen Leben zu früh endete, wurde eine Kerze entzündet und konnte von Angehörigen auf einem symbolischen Regenbogen platziert werden. Von außen betrachtet der sprichwörtliche kleine Schritt, doch im Gottesdienst war spürbar, was er einigen bedeutete.
Magdalena Sonnenburg sorgte an der Gitarre für eine sehr zurückhaltende, doch emotionale musikalische Untermalung, auch das gemeinsame Singen half vielen. Eben so die Möglichkeit, hinterher bei Tee und auch über Bilderbücher zum Thema miteinander und mit den Mitarbeitenden der Kirche und des Hospizvereins ins Gespräch zu kommen. Alles niedrigschwellig und natürlich freiwillig.
Hilfe ist da, wenn sie gebraucht wird, so die Botschaft dieses Gottesdienstes. Sowohl auf die Menschen hier vor Ort bezogen wie auch auf Gott, der jedes Gefühl versteht und der helfen kann, die aufgerissene Lücke anzunehmen.
Mehr Infos gibt es auch unter hospiz-osterode.de.
Christian Dolle