Friedhöfe sind nicht nur als Orte der Trauer, sondern auch Räume für Erinnerung, Kultur und Begegnung. Sie als solche erfahrbar zu machen, ist Ziel des „Tag des Friedhofs“ am 21. September. Ein guter Grund, exemplarisch einen Friedhof im Kirchenkreis Harzer Land und die dortige engagierte Arbeit eines Fördervereins einmal genauer vorzustellen.
Ob Unkraut jäten, Wege säubern, Bänke reparieren oder Blumen pflanzen – die Aufgaben sind vielfältig und tragen dazu bei, den Friedhof in St. Andreasberg in einem würdigen und gepflegten Zustand zu halten. Denn er ist ein Ort der Erinnerung, des Gedenkens und der Gemeinschaft. Damit dieser wertvolle Ort gepflegt und erhalten bleibt, unterstützt ein engagierter Förderverein die Kirche, die der Träger des Friedhofs ist. Dieser wurde 2007 von 17 Gründungsmitgliedern unter dem damaligen Vorsitzenden Horst Hörseljau ins Leben gerufen.
Am Anfang wurde die Kapelle von außen saniert und gestrichen, dann die Wege instandgesetzt und neue Grünflächen angelegt, Neuanpflanzungen vorgenommen und das Gerätehaus saniert. Mittlerweile ist ein ansehnlicher Fuhrpark mit zwei Aufsitzrasenmähern vorhanden. „Und zwei Formel 1-Piloten dafür haben wir auch“, meint Gerd Braune augenzwinkernd. Und zahlreiche Gerätschaften zum Unkrautjäten und Co. kommen noch dazu. Möglich wurde dies durch die Einnahmen der Pflege der Kriegsgräber, durch die Mitgliedsbeiträge der über 100 Mitglieder und großzügige Spenden. Sie erleichtern auch die Arbeit der Freiwilligen, ohne deren ehrenamtliche Arbeit dieses tolle Ergebnis nicht möglich wäre.
Jeden Dienstag treffen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe des Friedhofsfördervereins um Bernd Rath zwischen 14 und 16 Uhr, um gemeinsam Hand anzulegen. Die Gruppe besteht aus 12 bis 16 Personen – einige von ihnen sind bereits über 80. „Sie sehen, die Arbeit auf dem Friedhof hält fit“, sagt Gerd Braune schmunzelnd. Und Bernd Rath ergänzt: „Zu Ferienzeiten, bei Krankheit und so weiter sind wir aber manchmal auch nur zu sechst.“ Bernd Rath fügt hinzu: „Deshalb freuen wir uns sehr über Nachwuchs. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden – oder unverbindlich dienstags vorbeikommen.“
Nach getaner Arbeit gibt es jedenfalls einen krönenden Abschluss: Dann wird gemeinsam Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Der Kuchen wird reihum frisch von den Frauen der Gruppe gebacken, was die Treffen zu einem geselligen Erlebnis macht. Diese gemeinsame Zeit stärkt den Zusammenhalt. „Wir alle machen das, weil es uns eine Freude ist, etwas zurückzugeben. Auch wegen der tollen Gemeinschaft – und weil wir nach jedem Einsatz sehen, dass unsere Arbeit Wirkung zeigt.“ Infos bei Bernd Rath unter bernd-p.rath@gmx.de. Das Spendenkonto des Friedhofsfördervereins lautet: IBAN: DE65 2595 0130 0151 0290 06.
Mareike Spillner