Dem Alter ins Gesicht lachen

Nachricht Osterode, 06. April 2016
Karin Powering und Doris Ebeling
Karin Powering und Doris Ebeling. Foto: Christian Dolle

Theaterpremiere im Altenheim Siebenbürgen

Für ein langes und glückliches Leben ist Humor eine unverzichtbare Zutat. Kaum jemand weiß das besser als die Mitarbeiter in Senioreneinrichtungen. Daher zählen die Theateraufführungen im Altenheim Siebenbürgen seit Jahren zu den Höhepunkten im Veranstaltungskalender, nicht nur für die Bewohner, sondern auch für Zuschauer aus dem gesamten Stadtgebiet und darüber hinaus.
 
In diesem Jahr hat sich die Truppe mit einem Stück ums Älterwerden und neue Hobbys im Rentenalter beschäftigt. „Meine Frau, die Wechseljahre und ich“ erzählt von Anton Knopf, der sich gemächlich auf den Ruhestand vorbereiten will, während seine Frau Helga mit Sport, Salat und Selbstverwirklichung neuen Schwung in die Ehe zu bringen versucht. Als Anton sich schließlich das Trompetespielen als seine Form der Selbstverwirklichung aussucht, ahnt er noch nicht, wie er seiner Familie damit auf die Nerven geht und vor allem nicht, welche Verwicklungen er heraufbeschwört.
 
Am vergangenen Donnerstag hatte die Komödie Premiere, der Speisesaal des Altenheims war bis auf den letzten Platz gefüllt und die Erwartungen der Gäste nicht gerade gering. Immerhin hat sich das Ensemble, bestehend aus Mario Fröhlich, Karin Powering, Doris Ebeling, Irina Schick, Kai Bollmann, Justus Vellmer, Sven Ruppe, Martina Pinkert, Christiane Terpe und Melanie Brakel, längst einen Namen gemacht und steht für generationsübergreifenden Humor.
 
Die Erwartungen wurden dann auch nicht enttäuscht, je mehr die Geschichte von Betti und Karl-Heinz Lind Fahrt aufnahm, desto mehr ging das Publikum mit, lachte über ein geplatztes Blind Date im Café Dornemann und über den Kosenamen Klara, den die Hauptfigur seiner Trompete verpasst und der zu allerlei Verwechslungen führt. Vor allem nach der Pause konnten sich viele kaum mehr auf den Sitzen halten, nicht etwa, weil sie sich am reichhaltigen Buffet übernommen hatten, sondern weil die Spielfreude der Darsteller längst von der Bühne herab in den Saal geschwappt war.
 
Überhaupt bewiesen die Schauspieler ein tolles Gefühl für Mimik und Timing und überspielten eventuelle Unsicherheiten bei der ersten Aufführung gekonnt durch ansteckende Improvisation. Vor allem bei den älteren Zuschauern kamen Erinnerungen an jene Zeit auf, als die Übertragungen der Stücke des Ohnsorg- oder Millowisch-Theaters im Fernsehen noch Straßenfeger waren. Die Begeisterung für den teils schlüpfrigen, aber im Gegensatz zu heute nicht verletzenden Humor war auch Jahrzehnte später noch die gleiche.
Daher waren auch die folgenden Aufführungen schnell ausverkauft, für die kommenden gibt es allerdings noch Restkarten. Weitere Termine sind:
 
                    14. April um 19 Uhr
                    15. April um 17 Uhr
                    21. April um 19 Uhr
                    23. April um 19 Uhr
                    24. April um 17 Uhr
 
zu denen das Altenheim Siebenbürgen und der Kirchenkreis Harzer Land herzlich einladen, denn nichts hilft im Alter besser als ihm ins Gesicht zu lachen.
 
 

Christian Dolle, Öffentlichkeitsbeauftragter im Kirchenkreis Harzer Land