Pastor Andreas Schmidt feierte 25-jähriges Ordinationsjubiläum
„So, jetzt die Ärmel hochkrempeln und ran an die neuen Taten“, steht unter dem Liedtext zu „Gott gab uns Atem, damit wir leben“ geschrieben. Daneben eine Don Camillo-Karikatur mit dem Kopf von Pastor Andreas Schmidt. Und die Sprechblase dieser Karikatur ist es, die den 55-Jährigen so trefflich beschreibt. Er möchte mit seinen Gemeinden etwas bewegen, sich weiterentwickeln, aufbrechen zu neuen Taten. Und diese Bewegung war am Sonntag spürbar, als der Pastor von Pöhlde und Scharzfeld in der vollbesetzten St. Thomas-Kirche sein 25-jähriges Ordinationsjubiläum mit vielen Gästen aus dem Kreis und aus seiner ehemaligen Gemeinde Sehnde feierte. Sogar der Kirchenchor aus Ahlten, in dem er früher Mitglied war, trug zur Überraschung des Pastors einige Ständchen vor. Doch zunächst hatten Daniela Hubrich aus dem Scharzfelder Kirchenvorstand und Regine Höft, Ortsbürgermeisterin aus Sehnde, das Wort. „Andreas Schmidt war nahezu zehn Jahre Pastor bei uns und hat in dieser Zeit sehr viel bewegt. Er war Motor vieler Aktionen und Mitbegründer von Sehnde sind wir, er holte Vereine, Verbände, Organisationen und Kirche an einen Tisch und setzte sich für die Einrichtung einer Kinderkrippe im Bonhoefferhaus ein“, blickte Höft auf Schmidts engagierte Zeit in Sehnde zurück.
Heinz-Siegfried Strelow las die Worte von Andreas Schmidts Ordinationsansprache 1991 (Römer 10, 13-17), die Superintendent Volkmar Keil in seiner Ansprache noch einmal aufgriff. Und er betonte: „Sie scheuen sich nicht davor, in Pöhlde in der Bütt zu stehen, und karnevalistisch zu predigen. Und Sie sorgen dafür, dass im längst stillgelegten Bahnhof in Scharzfeld wieder ein Zug hält. Sie sind mit dem Leben in den Orten Pöhlde und Scharzfeld verbunden, sind für die Menschen da und begleiten sie an den Wendepunkten ihres Lebens.“ Auch habe er noch nie erlebt, dass ein ehemaliger Landtagspräsident in einem Gottesdienst mitwirke. Besagter Jürgen Gansäuer legte vor den Gottesdienstbesuchern ein Geständnis ab: „Eigentlich wollte ich auch mal Theologie studieren, nun bin ich Landtagspräsident geworden – das ist ja ähnlich. Aber lassen Sie sich eines gesagt sein: Das Wählervotum ist schwieriger, als der schwierigste Superintendent.“ Auch auf die Europapolitik und Flüchtlingsdebatte ging Gansäuer ein. „Christen sollten nicht nur helfen müssen, sondern auch helfen wollen und den Flüchtlingen Schutz bieten. Wir sind es uns selbst, unserem Glauben und unserer Menschlichkeit schuldig!“
Ein besonderes bewegender Moment im Gottesdienst war die Lesung des Psalms 27 von Margarete Flader-Schmidt: „Andreas, ich bin sehr stolz und glücklich, dass Du so bist, wie Du bist“, sagte sie an ihren Sohn gewandt. Auch die Scharzfelder Flötengruppe sowie einige Gäste umrahmten den Gottesdienst musikalisch, die Fürbitten hielten die Ortsbürgermeister aus Pöhlde und Scharzfeld sowie weitere Bürger aus beiden Kirchengemeinden. In der Predigt und noch einmal zum Abschluss ergriff Pastor Andreas Schmidt selbst das Wort, bevor es zum Empfang in das Gemeindehaus ging: „Ich bin dankbar für die schönen 25 Jahre und hatte das Glück, in meinen Gemeinden immer auf tolle Teams zu treffen. Gemeinsam lässt sich viel bewegen.“
Mareike Koch, Öffentlichkeitsbeauftragte des Kirchenkreises Harzer Land