
Diakonisches Werk Harzer Land bietet kostenlose Kurenberatung
Die Belastungen im Familienalltag sind oft groß. Viele Mütter – aber auch immer öfter alleinerziehende Väter – leiden unter Erschöpfung, Rücken- und Kopfschmerzen oder Schlafstörungen. Einige sind mit der Situation überfordert, werden krank und brauchen Hilfe. „Hier kommen wir ins Spiel, helfen bei der Antragstellung einer Mutter-/Vater-Kind-Kur, einer Mütterkur oder Familienerholungsmaßnahme“, erklärt Kirchenkreissozialarbeiterin Susanne Mende vom Diakonischen Werk Harzer Land. Und das Beste: Die Beratung und Vermittlung ist kostenlos. „Wir fragen erst einmal nach, welche gesundheitlichen Probleme vorliegen, um später das passende Kurhaus über unser Intranet-System auswählen zu können. Außerdem werden Attestvordrucke für Arzt und Kinderarzt mitgegeben, die, wenn sie vom Arzt ausgefüllt sind, von uns bei der Krankenkasse eingereicht werden. Diese ist verpflichtet, sich innerhalb von drei Wochen zurückzumelden – entweder wird der Kurantrag bewilligt oder abgelehnt. Bei letzterer Option besteht die Möglichkeit des Widerspruchs“, erklärt Gabriele Fricke den Verlauf des Antragsverfahrens beim Diakonischen Werk Harzer Land.
Die Aussicht auf Genehmigung sei in der Regel gut. „Im vergangenen Jahr wurde keine einzige Kur abgelehnt. Sollte das aber doch einmal vorkommen, wird versucht, die Notwendigkeit für eine Kur zu begründen und Widerspruch eingelegt. In den meisten Fällen hat der Widerspruch schließlich Erfolg“, erklärt die Kursachbearbeiterin. Cornelia Zahn ergänzt: „Als Zuzahlung fallen in der Regel nur 10 Euro pro Tag an. Die Fahrtkosten zum Kurort werden nach dem Kuraufenthalt bis auf einen kleinen Betrag von der Krankenkasse erstattet. Der Anspruch auf eine Kur besteht alle vier Jahre.“ Der absolute Spitzenreiter sind natürlich Kuren an die See. „Dort möchte fast jeder hin. Und das natürlich am besten in den Sommerferien, um die Schule nicht zu verpassen. Bayern oder der Schwarzwald sind auch noch ziemlich beliebt“, lautet das Fazit von Gabriele Fricke. Sie kann aber beruhigen: Die Kurhäuser bieten während des Aufenthaltes eine schulische Begleitung an. „Der Unterrichtsstoff für die drei Wochen kann also mitgebracht werden“, erklären die Sachbearbeiterinnen. Von der Anfrage eines Kuraufenthaltes bis zum tatsächlichen Antritt kann momentan schon mal ein halbes Jahr vergehen. Deshalb der Tipp: Rechtzeitig die Beratung suchen und vielleicht auch Zeiten in der Nebensaison und außerhalb der Ferien in Betracht ziehen. „Dann hat man gute Karten“, so die Erfahrung der drei Beraterinnen. Nach dem Kuraufenthalt findet ein Nachgespräch statt. Was haben die Mütter und Väter von ihrem Aufenthalt mitgenommen? Welche Vorsätze gibt es? Hat die Kureinrichtung gefallen oder gibt es etwas nachzubessern?
„All diese Fragen werden besprochen, damit wir ein umfassendes Feedback haben. Es kam auch schon vor, dass wir für unsere Beratung ein Dankeschön erhalten haben“, erklärt Gabriele Fricke lächelnd. Denn oft wissen die Mütter oder Väter nicht, welche Möglichkeiten und Finanzierungstöpfe es gibt, und sind für die umfassende Beratung sehr dankbar. Dazu zählen auch die Familienerholungsmaßnahmen, für die das Land Niedersachsen Zuschüsse gewährt. Einmal im Jahr wird Familien bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze ein Urlaub mit mindestens 7 jedoch höchstens 14 Übernachtungen innerhalb Deutschlands bezuschusst. Die Beantragung kann bei jedem Wohlfahrtsverband erfolgen. „Dieses Angebot können in der Regel Geringverdiener, SGB II-, Wohngeld- und Kinderzuschlags-Empfänger in Anspruch nehmen. „Ich unterstütze gerne bei der Antragstellung“, ruft Susanne Mende auf, denn den drei Beraterinnen liegt die Gesundheit ihrer “Klientinnen“ am Herzen.
Mareike Koch, Öffentlichkeitsbeauftragte des Kirchenkreises Harzer Land