Unzählige bunte Luftballons sind am Samstag vor der Aegidienkirche in den Himmel über Osterode gestiegen. Die Aktion, bei der Kinder ihre größten Wünsche auf Karten malen oder schreiben sollten, um diese dann mit den Ballons in den Himmel steigen zu lassen, war teil des Stadtfestes „Alles bunt“, bei dem Familien mit zahlreichen Mitmachangeboten, verschiedenen Ständen und verkaufsoffenem langen Samstag auf ihre Kosten kommen sollten.
Die Ballons gab es in der Kirche, dazu eine Andacht mit Pastorin Johanne Friedlein, die erst einmal ganz offen zugab: „Von Luftballons les' ich in der Bibel nix, was mach' ich jetzt?“ Dafür aber liest sie in der Bibel viel vom Himmel und vom Wünschen, von Gebeten zu Gott, die große Kraft haben und in der Welt etwas bewirken können. Dabei geht es um Wünsche nicht nur für uns selbst, sondern auch für andere, führte sie aus. „Da Wünschen brauchen wir wie das tägliche Brot und das Wasser.“
Daraufhin bat sie einigen Mutigen die Gelegenheit, nach vorne zu kommen und ihre Wünsche mitzuteilen. Kinder wie Erwachsene nahmen die Gelegenheit war, bevor es dann gemeinsam auf den Kornmarkt ging, wo auf ein Kommando alle Ballons bzw. alle Wünsche in den Himmel geschickt wurden. Eine tolle Aktion und ein toller Anblick, waren sich alle einig.
Die – übrigens biologisch abbaubaren – Luftballons wurden vom Spielzeugladen und vom TelefonCenter Osterode gestiftet, deren Mitarbeiter auch die nicht immer ganz einfache Logistik der Aktion übernahmen. Letzteres galt auch für die Eltern, denn bei einer Andacht darauf zu achten, dass die mit Helium gefüllten Ballons nicht in einem unbedachten Moment unter das Kirchendach steigen, ist auch nicht immer ganz einfach.
Die Landeskirche Hannovers hat ja gerade den Slogan „Kirche ist cool“ ausgerufen und weist an diesen heißen Tagen darauf hin, dass es in den meisten Kirchen angenehm kühl ist und sie somit zu einer kurzen Verschnaufpause einladen. In diesem Sinne sei allen Osterodern und Besuchern empfohlen, doch einmal einen Blick in St. Aegidien zu werfen und zu zählen, wie viele Ballons dort noch unter der Decke hängen. ;-)
Christian Dolle