Es soll ein Pilgerweg durch Osterode sein, ein Weg vorbei an Stationen, die zum Teil Schmerz, zum Teil Hoffnung bedeuten können. Geplant ist er von Mitarbeitenden aller Osteroder Kirchengemeinden sowie der evangelischen Jugend. Eine gemeinsame Aktion am 18. März ab 16 Uhr mit unterschiedlichsten Aspekten, die den Vorbereitenden wichtig erscheinen.
Startpunkt wird die Skulptur der sogenannten drei schwatzenden Weiber auf dem Kornmarkt sein. Und bereits hier gibt es beim Vorbereitungstreffen Diskussionen. Uta Herrmann nämlich mag diese Bezeichnung gar nicht gerne hören, schon damals bei der Aufstellung der Bronzeplastik habe ihr das Wort „Weiber“ Schmerzen verursacht. (Fun Fact: Der Künstler Werner-Joachim Schatz schuf einige Jahre später eine sehr ähnliche Skulptur für die Stadt Ibbenbüren, dort heißt sie „Drei Frauen im Gespräch“.)
Mit ihrer Meinung steht Uta Herrmann in der Runde nicht allein, auch die deutlich jüngeren Vertreterinnen der evangelischen Jugend sagen einstimmig, dass die Bezeichnung „Weib“ auch in ihrer Generation ausschließlich negativ gebraucht wird. Insofern kann eine solche Skulptur ganz unbewusst zu einem Ort des Schmerzes werden, ein Ort, der mit negativen Gefühlen aufgeladen wird.
Insgesamt werden es sieben Stationen sein, an denen die Organisatorinnen ihren Gedanken freien Lauf lassen und die Teilnehmer damit einladen, Osterode vielleicht einmal ganz anders zu entdecken. Welche das sind, soll hier noch nicht verraten werden, zumindest nicht alle. Die letzte Station befindet sich dann im Kirchgarten von St. Marien, wo es auch ein Abschlussgespräch und um 17.30 Uhr dann eine Andacht geben wird.
Es wird ein Pilgerweg, der zum Nachdenken anregt, die Stationen relativ frei und individuell gestaltet mit völlig unterschiedlichen Aspekten, so dass für jede und jeden etwas dabei sein könnte. Daher sind Interessierte aller Gemeinden und auch darüber hinaus sowie auch aller Altersklassen herzlich eingeladen.
Christian Dolle