Was liegt für ein Konzert am See näher als die Wassermusik von Georg Friedrich Händel? Und passend zum Jubiläum 200 Jahre Kneipp durften am Donnerstagabend im Kurpark in Bad Lauterberg natürlich auch Text von Sebastian Kneipp nicht fehlen – gelesen von Pastor i.R. Dr. Friedrich Seven. Kantorin Dorothea Peppler hatte zu diesem besonderen Erlebnis eingeladen – und fast 100 Besucher waren der Einladung gefolgt und saßen – auf Abstand – bei herrlichem Spätsommerwetter auf den Bänken vor der Konzertmuschel oder zusätzlich drapierten Stühlen am See und auf der Kurhausterrasse.
Wenn der englische König Georg I. im 18. Jahrhundert ins Boot stieg, um Fahrten auf der Themse zu unternehmen, diente dies weniger dem eigenen Vergnügen. Er hatte dabei Staatsgäste zu unterhalten und zu beeindrucken: daher auch das Orchester, das hinter seiner Barke herfuhr und die Gäste mit seinen Klängen erfreute. Eigens dafür entstand die „Wassermusik" von Georg Friedrich Händel. Sie besteht aus drei Suiten, die ganz unterschiedlich im Ausdruck sind. So klang es am Donnerstagabend luftig-leicht, aber auch mal kräftig-sonor.
Das Aufgebot an Musikerinnen und Musikern war gigantisch: Es traten das Mehrgenerationen-Quartett der Kirchengemeinde St. Andreas, die LauterFlöten, der Instrumentalkreis St. Andreas, das Südharzer Bläsenquartett auf – und mit ihnen noch zahlreiche Musikerinnen und Musiker an Sopran-, Alt- und Tenorflöte, an der Violine, am Fagott, an der Trompete und am Euphonium. Bei der Technik unterstützte Thomas Bech. „Sämtlichen Beteiligten, die heute alle ehrenamtlich mitwirken, einen ganz, ganz herzlichen Dank für ihr großes Engagement bei den Proben zu dieser Aufführung – und teilweise ihren Aufwand für die Fahrten“, hatte Dorothea Peppler extra auf das Programm gedruckt und betonte es auch nochmal während des Abends. Die Zuschauer waren ebenfalls dankbar dafür – kamen sie doch in wunderbaren Konzertgenuss – und dann auch noch „Open-air“ am See und in der Nähe des Scholmwehrs, in so herrlicher Kulisse.
Mareike Spillner