Pastor Uwe Rumberg-Schimmelpfeng stellte sich in Nienstedt und Eisdorf vor

Nienstedt/Eisdorf, 07. Dezember 2020
Nach der Aufstellungspredigt: Pastor Rumberg-Schimmelpfeng (links) mit Pastor Klaus-Wilhelm Depker. Foto: Petra Bordfeld

Pastor Uwe Rumberg-Schimmelpfeng stellte sich mit seiner Predigt in der St. Georg-Kirche zu Eisdorf und in der St. Martin-Kirche zu Nienstedt vor. Denn beide Kirchenvorstände haben während des  Bewerbungsverfahrens festgestellt, dass sich wohl der richtige Mann für die freie Stelle in den Kirchengemeinden Nienstedt/Förste und Eisdorf/Willensen auf ihre Stellenzeige beworben hat.

Sollten nun innerhalb von sechs Tagen keine insgesamt 20 stichhaltigen, schriftlichen Einwände bei den Kirchenvorständen eingehen, steht fest, dass der Nachfolger von Pastor Wolfgang Teicke Anfang 2021 während eines Gottesdienstes offiziell ins Amt eingeführt wird. Für Pastor Klaus-Wilhelm Depker, der bereits seit sieben Jahren als Vakanz-Pastor im Kirchenkreis unterwegs ist, und seit August diesen Jahres auch diese beiden Kirchengemeinden betreut, heißt es dann Abschied zu nehmen.

Der designierte neue Pastor begann seine Predigt in beiden Gotteshäusern damit, dass er sich sehr freue, in diesen Gemeinden angekommen zu sein.

Auf Anmerkungen des Propheten Jesaja eingehend, betonte er, dass dessen Worte, die rund 600 Jahre vor Christi Geburt niedergeschrieben wurden, ihn sehr an die heutige Zeit erinnerten. Denn viele Menschen leiden unter der Unsicherheit und den Beschränkungen, welche das Virus Corona mit sich bringt. Freiheiten werden beschnitten und manche fühlten sich wie gefangen. „Die Beschränkungen werden manches zerstören, was wir gewohnt waren“. Denn manch ein Betrieb werde die Zeit nicht überstehen. Mitarbeiter/innen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Gesundheitsämtern hätten nicht selten ihre Leistungsgrenze erreicht oder diese sogar überschritten. Und wenn am Tag über 400 Menschen sterben, seien das viel zu viele.

Bei all den Geschehnissen sei es interessant, was Bischof Nikolaus alles auf die Beine gestellt hat, damit es den Menschen besser geht. Interessant sie dabei, dass stets alles unter dem Mäntelchen der Verschwiegenheit getan hätte und nie auch nur eine gute Tat an die große Glocke gehängt wurde. Und ganz viel von dem, was er getan hat, ähnele dem, was diese Tage und Monate auch hier im Verborgenen passiere. Das gelte beispielsweise für die gegenseitige Hilfe und Unterstützung, um in Kontakt mit dem Nächsten zu bleiben.

Die Tatsache, dass Menschen inzwischen Mund und Nase selbstverständlich bedecken, sei für ihn ein Zeichen der Solidarität. Jene, die Corona nicht erst nehmen, seien dahingegen Solidaritäts-Verweigerer. Sie seien glücklicher Weise in der Minderheit, dafür aber sehr anstrengend und belastend, wenn man mit ihnen spreche. „Wir leben nicht in einer Jubelzeit, wir tragen Alltagskleidung und bedecken Mund und Nase“. Vielleicht täte es ja gut, sich im Kleiderschrank die Festtagskleidung anzuschauen, denn es werde der Tag kommen, an dem all das wieder getragen werden kann. „Wir gehen durch schwere Zeiten, aber es gibt Hoffnung, dass sie zu Ende gehen“.

Man sollte sich darin gegenseitig Mut machen, die Hoffnung aufrecht halten, kleine Zeichen der Solidarität setzen und füreinander da sein. Es sei sehr wichtig, im Kopf zu behalten, dass man wieder mit vielen zusammenkommen kann und diese umarmen darf. Dann dürfe  man auch fröhlich Festtagskleider oder Partyklamotten anziehen und feiern. „Genau das macht Mut und Hoffnung, daran sollte jeder fest halten“.

Dass er dies sehr ernst meinte, machte er in Eisdorf ganz deutlich, da traten nämlich alle Gottesdienstteilnehmer vor die Kirche, um unter Mund-Nase-Maske und mit vorgeschriebenen Abstand das Lied „Macht hoch die Tür“ nicht gesprochen, sondern gesanglich zu Gehör zu bringen. Der einzige, der ansonsten in beiden Kirchen seine Stimme zur Orgel erheben durfte, das war Organist Marius Kohlrausch. In jedem Fall waren beide Gottesdienste aus Corona-Sicht erfreulich gut besucht, womit wohl der Weg von Pastor Uwe Rumberg-Schimmelpfeng in diese Region geebnet wurde.

Text: Petra Bordfeld