Pastor Wolfgang Teicke geht in den Ruhestand

Nachricht Kirchenkreis, 26. Juni 2020
@Wolfgang Teicke

Seit Sommer 2013 ist Pastor Wolfgang Teicke der Pastor der Kirchengemeinden Nienstedt-Förste und Eisdorf-Willensen: Nach 7-jähriger Amtszeit in den genannten Kirchengemeinden wird am Sonntag, 28. Juni, der ehemalige Einbecker Pastor Wolfgang Teicke durch den stellvertretenden Superintendenten, Dr. Ing. Uwe Brinkmann, in den Ruhestand verabschiedet. Eine öffentliche Feier ist aufgrund der aktuellen Gegebenheiten nicht möglich, daher wird die Verabschiedung im geschlossenen Kreis stattfinden. Als Ruheständler wird der Pastor zwar nach Einbeck zurückkehren, das er 2013 nach 30 Dienstjahren verlassen hatte, doch seinen Harzer Kirchengemeinden wird er dennoch treu bleiben. Denn hier habe ihm die Nähe zu den Menschen sehr gefallen.

 

In der Jugendzeit hat Wolfgang „Wolle“ Teicke wesentliche Jahre in Hahnenklee im Harz gelebt. Sein Vater war dort Pastor an der Stabkirche. „Die Gottesdienste waren so voll, dass sonntags morgens zwei hintereinander gefeiert wurden“, heißt es in seinem Vorstellungstext auf der Homepage der Kirchengemeinden Nienstedt-Förste.

Er ist der Älteste von fünf Geschwistern. Die Ältesten werden oft mit hineingenommen in die elterliche Verantwortung und ihr Vertrauen. Mit dem Erfolg, dass sie die Vernünftigen und Einsichtigen sind. „So fand ich – als einziger der Geschwister – den Weg ins Theologiestudium“, blickt Teicke zurück und ergänzt: „Ich hatte aber auch einen interessanten Vater als Vorbild, der immer wieder neu auf Menschen zuging. Den guten Gott menschlich nahe zu bringen, das habe ich von ihm mitbekommen.“

Weiterhin sagt der Pastor: „Im Studium setzten wir uns ab von einer Kirche, die nur diejenigen im Blick hatte, die in den Gottesdienst gehen. Wir lernten bei einem Praktikum in der Industrie Arbeitsbedingungen kennen und diskutierten über Menschenwürde im Betrieb. Mit Jesus an der Seite fanden wir uns im Einsatz für die Schwachen, die Unterbezahlten wieder. Menschen, die unter der Welt leiden wollten wir beistehen. Schließlich erzählen viele Geschichten aus der Bibel davon.“

Als Pastor merkte Wolfgang Teicke, wie viel Mensch hinter jeder Meinung, hinter jedem schnurgerade angelegten Beet, hinter jedem chaotischen Äußeren stecke. „Und je älter du wirst, desto mehr kannst du die Geschichten nachvollziehen von denen, die als Kinder den Krieg erlitten haben – entweder auf der Flucht oder als Kriegswaisen, oder aber als tapfere Kämpfer dafür, dass es die Kinder einmal besser haben sollen als die Alten. Dass Gott jeden Menschen lieb hat, wird offenbar, wenn man mit vielen Menschen in die Tiefe geht. ‚Ja‘ zum Menschen, das soll gelten“, so Teicke.

 

Mareike Spillner