„Viele Menschen waren dankbar dafür – trotz Einschränkungen“

Nachricht Kirchenkreis, 16. Mai 2020

Erste Gottesdienste im Kirchenkreis am Wochenende wurden gut angenommen

@Mareike Spillner

„Ich freue mich total – es hat mir sehr gefehlt, hier vor Ihnen zu stehen“, erklärte Pastor Dr. Gerhard Bergner den etwa 30 Gottesdienst-Besuchern in der Herzberger Christuskirche. Nach fast zwei Monaten ohne Gottesdienste wurden am Sonntag im Kirchenkreis Harzer Land wieder die ersten Andachten gefeierten: natürlich unter den geltenden Hygiene- und Abstandsbestimmungen – und ohne Mitsingen.  Gottesdienst in Zeiten von Corona – wie wird das wohl sein? Diese Frage mögen sich viele Besucher im Vorfeld gestellt haben. In seiner Predigt ging Pastor Bergner auf die Einweihung des ersten Tempels durch König Salomo in Jerusalem als Parallele zu acht Wochen ohne Andachten ein. „Für eine Gemeinde gibt es nicht Größeres, als sich gemeinsam zu versammeln und Gottesdienst zu feiern.“ Und schließlich war dieses Gemeinschaftsgefühl an diesem Vormittag bei dieser zentralen Andacht für die Stadt Herzberg spürbar. Besonders beim gemeinsamen Beten des Vaterunsers, durch die musikalische Begleitung des Gottesdienstes durch Uli Feldmann und die gesangliche Begleitung von Pastor Bergner.

Auch in der St. Servatius-Kirche in Duderstadt wurde am Sonntagabend das erste Mal wieder Gottesdienst gefeiert. „Viele Menschen waren dankbar dafür – trotz Einschränkungen“, berichtet Pastorin Claudia Edelmann. Ein großer Gewinn für den Sonntag Kantate ohne Gemeindegesang sei die ausgezeichnete Qualität der Orgelmusik durch Dorothea Peppler und die Gesangssolistin Kerstin Nowakowski gewesen. „Ich glaube, sonst wäre es atmosphärisch schwierig geworden“, meint die Pastorin ehrlich. Sie ergänzt: „Die Gemeinde konnte Melodien summen und den Text auf Liedzetteln mitlesen.“ Das Empfinden oder die Äußerung „Endlich geht es wieder los!“ war deutlich zu spüren und hören. Es seien auch einige Gäste aus anderen Eichsfeld-Gemeinden und katholischen Gemeinden zu Gast gewesen, in denen noch keine Gottesdienste stattfanden.

Da das Gottesdienst feiern durch die derzeit geltenden Vorschriften nicht in allen Kirchen möglich ist, boten und bieten die Osteroder Kirchengemeinden gemeindeübergreifend am Wochenende verschiedene Formate an. In der St. Aegidien-Marktkirche fand am Sonntagmorgen der erste zentrale Gottesdienst für ganz Osterode mit Pastor Depker statt. St. Aegidien und St. Jacobi sind die größten Kirchen in Osterode. Daher wird in ihnen im 14-tägigen Wechsel Gottesdienst stattfinden, zu dem alle Osteroder herzlich eingeladen sind. Die geltenden Hygiene- und Sicherheitsvorschriften werden natürlich an allen Orten berücksichtigt. In den Kirchen ist das Tragen einer Gesichtsmaske Pflicht. St. Marien dient weiterhin als Natur-Ruhepol in der Stadt, denn der Kirchgarten in der Marienvorstadt hat täglich geöffnet. Natürlich gelten auch hier die üblichen „Corona-Regeln“. Es gibt die Möglichkeit, etwas aufzuschreiben und sich einen Text mitzunehmen. Zudem finden wöchentlich Gottesdienste in anderer Form statt.

 

Musik von Maren Stricker und Pastorin Silke Dobers wechselte sich am Samstagabend mit Stillezeiten in der Lasfelder Kirche ab. Es konnten auch Kerzen entzündet werden. Bereits seit Ostern war die Kirche immer mittwochs und samstags geöffnet – dieses Angebot wurde gut wahrgenommen, weshalb die Kirche an den genannten Tagen weiterhin von 18 bis 19.10 Uhr geöffnet bleibt.

Anders als bisher gesellen sich zur Stille je wechselnde inhaltliche Impulse – Musik, Lesungen und Weiteres. Kommen und Gehen ist jederzeit möglich. Sehr wahrscheinlich kommen in der nächsten Zeit weitere Angebote in anderen Osteroder Kirchen dazu. Und grundsätzlich, da hier nur beispielhaft einige Kirchengemeinden aufgeführt werden können, die wieder mit ihren Andachten starten, gilt im Harzer Land: Über die nächsten Gottesdienste informiert die Homepage der Gemeinde vor Ort oder das örtliche Pfarrbüro.

 

Mareike Spillner