Weihnachten ein Stückchen näher rücken lassen

Nachricht Kirchenkreis, 18. Dezember 2019
@Christian Dolle

Geselligkeit, Gedichte und Punsch: Lebendiger Advent im Harzer Land

Überall im Kirchenkreis Harzer Land machen sie im Advent die Runde und lassen Weihnachten von Tag zu Tag ein Stückchen näher rücken: die Lebendigen Adventskalender. Man trifft sich in lockerer Atmosphäre, um sich bei Liedern und besinnlichen Texten auf den Advent einzustimmen. So wie an diesem Abend bei der Kindertagespflege Quendler in der Glück-Auf-Straße in Bad Lauterberg. Etwa 30 Leute haben sich an diesem Winterabend auf dem Hof von Jana und Michael Quendler eingefunden, jeder bekommt eine Kerze in die Hand. Das erste Lied, das angestimmt wird, ist „Schneeflöckchen, Weißröckchen“. Im Anschluss ist eine Geschichte über das Lied „Leise rieselt der Schnee“ zu hören, das dann gemeinsam gesungen wird. Nach „Alle Jahre wieder“ bleiben alle noch gemeinsam bei Kinderpunsch, Gebäck und Kuchen stehen und kommen miteinander ins Gespräch. Erzählen über die Planungen an den kommenden Feiertagen, Weihnachtstraditionen und davon, was der Weihnachtsmann wohl bringen mag. Denn heute an diesem frühen Abend sind auch einige Kinder dabei.

Der St. Andreas-Markttreff organisiert den Lebendigen Adventskalender in Bad Lauterberg dieses Jahr bereits zum achten Mal und auch in Barbis hat sich die St. Petri-Kirchengemeinde dieser Tradition angenommen. In Bartolfelde gab es bereits vier Termine für den Lebendigen Advent, einer findet noch am 23. Dezember statt. Dabei steht eine Spendendose bereit, denn die Erlöse sollen für einen neuen Unterstand auf dem Bartolfelder Spielplatz verwendet werden. Und auch in Bad Sachsa, Steina und vielen vielen weiteren Gemeinden ist diese gesellige Zusammenkunft zu Gedichten, Keksen und Punsch bereits zur Tradition geworden. Die Kirchengemeinde Herzberg-Nicolai hat erstmals in dieser Adventszeit einen lebendigen Adventskalender angeboten. Auch dort haben Gemeindemitglieder, Vereine und Verbände ihre Terrasse oder Garage geöffnet und zu einer Zeit der Besinnung und Begegnung eingeladen.

Beim Lebendigen Adventskalender sind die „Türchen“ so vielfältig, wie die Orte: Jeden Tag gibt es ein adventliches Programm mit Liedern, Geschichten und Gedichten. Und manchmal bieten die Veranstaltungen einen Blick hinter sonst verschlossene Türen. Vielerorts gehören sie jedenfalls schon genauso zur stimmungsvollen Adventszeit dazu, wie die Weihnachtsdeko und selbstgebackene Plätzchen.

Vor allem sind die Besucher eingeladen, sich auf den eigentlichen Grund der Adventszeit zu besinnen. Die verschiedenen Angebote sollen außerdem eine Auszeit vom Vorweihnachtsstress bieten. Nicht jeder lebendige Adventskalender hat 24 Türen. Über den Veranstaltungsort und den Zeitraum informieren die Kirchengemeinden und die Orte meist auf ihren Internetseiten. Also nutzen Sie die Zeit: Ein paar Tage sind es noch bis zum Heiligen Abend! Und ansonsten gibt es für die Eiligen, die dem Adventsstress nicht entfliehen können oder möchten, zumindest den Adventssegen aus Bad Lauterberg mit auf den Weg: „Geh deinen inneren Weg durch die Tage des Advents. Bewahre dir, wenn es möglich ist, Zeit, in der der Atem ruhig geht, in der nicht gehetzt und gerannt wird. Es soll ja etwas in dir selbst geschehen. Richte deine Gedanken und Erwartungen auf das, was sich lohnt.“

Christian Dolle