Pastor Andreas Schmidt mit einem besonderen Gottesdienst aus Pöhlde verabschiedet
Es ist schon typisch seine Art: Bloß nicht im Mittelpunkt stehen wollen, aber mit seinen Aktionen die größte Aufmerksam erregen – das ist Andreas Schmidt. Seit August 2011 war er Pastor in Pöhlde und hat auch dort die Lager gespalten: Die einen liebten ihn, die anderen... Naja... kann man immer noch ignorieren. Nein, Spaß beiseite. Viele haben Schmidts Ideen nicht mit der normalen Arbeit eines Pastors in Einklang gebracht. Er hat sie trotzdem umgesetzt. Ob die Taufe in der Oder, das Auftanken an der Tankstelle, Reformations- oder Adventszug – Pastor Schmidts Aktionen sind vielfältig und er scheut vor keiner außergeöhnlichen Idee zurück. Eine seiner fixen Ideen war es nun, am Sonntag den Vorstellungsgottesdienst der zehn Konfirmanden und gleichzeitig seinen letzten Gottesdienst in Pöhlde zu feiern und zu denken, dass er als Pastor ganz sang- und klanglos auf Wiedersehen sagen kann. Da hatte er aber nicht mit den Pöhldern gerechnet. Denn die hatten neben einem Brunch noch so einige andere Aktionen vorbereitet: Der Pöhlder Carnevals Club hatte einen Tanz-Auftritt, der Männergesangverein und auch der Harzklub traten auf. Doch zunächst standen wirklich die Konfis im Mittelpunkt und gestalteten einen Gottesdienst par excellance. Darin ging es um neue Lebenswege und die Gedanken der Jugendlichen zu „gestern, heute und morgen“. Und es fielen Sätze wie: „Ich möchte vor allem eine glückliche Familie haben“ oder auch „Heute lebe ich im hier und jetzt – das macht mich glücklich.“ Die nächste Station auf dem Lebensweg ist jedenfalls ihre Konfirmation, die sie am 12. Mai feiern werden. Nochmal mit Pastor Schmidt, das lässt er sich nicht nehmen. Solange wird er weiterhin die Arbeit in der Kirchengemeinde Scharzfeld übernehmen – und ab Mai zusätzlich für die Paulus-Gemeinde in Bad Lauterberg zuständig sein. Und einen Hauch von Abschied wehte sowohl während als auch nach dem Gottesdienst: Zunächst sprach Lektor Klaus Ohnesorge dem Pastor den Segen aus und gab ihm zudem aufgrund seines spitzbübischen Humors einen Psalm von Hanns Dieter Büsch mit auf den Weg: „Was macht, dass ich so unbeschwert und mich kein Trübsinn hält? Weil mich mein Gott das Lachen lehrt wohl über alle Welt.“ Mögen die besonderen Kirchen-Aktionen auch in Paulus weitergehen und Andreas Schmidt seine Spitzbübigkeit nicht verlieren. Wie zum Zeichen trug der Pastor bei seiner, wie er sagt „schönen und sehr emotionalen“ Abschiedsfeier statt eines Kreuzes die Narrenkappe an der Anzugjacke. Vielleicht gar nicht so unpassend...
Mareike Spillner