Ausstellung des Zellerfelder Künstlers Wilfried Jahn in St. Salvatoris
Wilfried Jahn malt stimmungsvolle Harzlandschaften ebenso wie ausdrucksstarke Portraits oder detaillierte Architekturstudien. Nicht selten sind auch die Kirchen im Harzer Land darunter. Als Pastor André Dittmann ein Bild Jahns von der Lautenthaler Kirche auf Facebook sah, war er sofort Feuer und Flamme, wollte es erwerben und ins sein Wohnzimmer hängen.
So kamen beide ins Gespräch und irgendwann keimte die Idee einer Ausstellung in St. Salvatoris in Zellerfeld, immerhin eine erklärte Kunst- und Kulturkirche. Ab kommenden Donnerstag, 8. Juni, werden Wilfried Jahns Aquarelle und andere Werke zu sehen sein, die Vernissage am Donnerstag beginnt um 18 Uhr, die Ausstellung ist dann bis zum 30. Juni täglich von 15 bis 17 Uhr zu sehen. In dieser Zeit ist der Künstler anwesend und kann seine Bilder, die auch erworben werden können, auf Wunsch auch erläutern.
Im Vorfeld erläuterte er beispielsweise seine Beziehung zu St. Salvatoris. „Ich bin unterhalb der Kirche aufgewachsen, wir haben hier gespielt und daher bedeutet es mir viel, hier ausstellen zu können“, sagt Jahn. Auch mit der Kunst beschäftigte er sich schon zu Schulzeiten, zeichnete und hätte diesen Weg vielleicht auch beruflich eingeschlagen, wenn seine Eltern ihm nicht geraten hätten, „etwas Vernünftiges“ zu machen.
Bei der Firma Eisenhuth in Lerbach fand er dann diesen „vernünftigen“ Beruf, seine künstlerische Ader beschränkte sich allerdings auf technische Zeichnungen, wie er mit einem Lächeln erzählt. Nebenbei spielte er Schlagzeug und malte immer mal wieder Plakate für Bands und ab und zu auch Portraits für Freunde und Bekannte. „Ganz aus den Augen verloren habe ich die Kunst nie“, sagt er, „es wurde nur zwischendurch etwas weniger.“
In den letzten Jahren hat er sich wieder deutlich intensiver der Malerei verschrieben und ist vor allem seiner Frau Karin dankbar, die ihm bei diesem Hobby den Rücken frei hält. „Immerhin male ich hier im Wohnzimmer und oft auch an zwei oder drei Bildern gleichzeitig“, schildert er seine Arbeitsweise. „Außerdem bekommt er gar nichts mit, wenn er so richtig vertieft ist“, wirft seine Frau ein, doch daran sei sie inzwischen ja gewöhnt.
Häufig ist er mit der Kamera unterwegs, um Motive festzuhalten, die er dann später als Aquarell oder auch in anderen Techniken auf die Leinwand bannt. Die jeweilige Farbgebung ist ihm dabei besonders wichtig, Schneelandschaften gehören zu seinen Lieblingsmotiven, während das Abbilden von Menschen, Gesichtsausdrücken und Emotionen immer eine Herausforderung ist.
Doch gerade die Fülle an Motiven und Techniken, die doch einen eigenen Stil haben, war es, was André Dittmann von Anfang an begeisterte. „Maler leiten an, die Welt aus einem anderen Blickwinkel anzusehen“, erläutert er eine Verbindung zum Thema Kirche, es gehe ja nicht nur darum, Bilder zu zeigen, sondern Menschen anzustupsen, über sich selbst nachzudenken. Insofern freuen sich beide auf die Ausstellung, die unter dem Motto „Der Harz. Meine Heimat“ steht.
Mit dem Begriff „Heimatmaler“ hat Wilfried Jahn kein Problem, verrät er noch, denn auch wenn er die Maler des Blauen Reiter, Kandinsky vor allem, oder Emil Nolde sehr schätzt, sind seine Bilder eben überwiegen im Harz, also in seiner Heimat angesiedelt, während er sich für allzu Abstraktes nicht so begeistern kann.
Christian Dolle