Geistliche und materielle Güter für Rumanien
14 Lkw voller Spenden hat die Rumänienhilfe Osterode im vergangenen Jahr beladen und nach Alba Julia geschickt. Mit den Kleidungsstücken, Pflegehilfsmitteln, medizinische Gerätschaften, Schulranzen und anderen Dingen konnte dort zahlreichen Menschen geholfen werden. Wichtig seien jedoch nicht nur die Sach-, sondern auch Geldspenden, betonten der stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises Rumänienhilfe Karsten Dannenberg und Superintendent i.R. Heinrich Lau bei der Jahreshauptversammlung.
Bei Ausgaben von 26 300 Euro konnten in 2016 Einnahmen in Höhe von 34 800 Euro verzeichnet werden, was aber nicht heiße, die Spender dürften sich nun zurücklehnen. Noch immer sei die Rumänienhilfe für viele Menschen, insbesondere für jene mit geistigen oder körperlichen Behinderungen, dringend notwendig und es könne viel bewirkt werden. Dabei fallen auch die kleinen Spenden deutlich ins Gewicht, wie Lau betonte. „Das ist unsere Basis“, sagte er.
Der Dank gilt allerdings nicht nur sämtlichen Spendern, sondern auch den Helfern der Harz-Weser-Werkstätten und des Fairkauf, die die Waren sortieren, lagern und schließlich verladen und auf die Reise schicken und nicht zuletzt dem Kirchenkreis Harzer Land, der die administrativen Aufgaben übernimmt und ebenfalls finanzielle Unterstützung beisteuert. Ein besonderer Dank ging an dieser Stelle noch einmal an Udo Küster, der den Fairkauf leitete und nun, so Dannenberg, „im Rahmen der Harz-Weser-Werkstätten eine andere Aufgabe übernimmt“.
Als Gast an diesem Abend wurde Dietmar-Udo Zey begrüßt, der als Kind von Leipzig nach Siebenbürgen zog und über „Luther in Siebenbürgen“ referierte. Zwar sei der Reformator nie dort gewesen, stellte er klar, doch seine Einflüsse machten sich schon früh bemerkbar. Grund dafür war die große Selbstbestimmung der dortigen Kirche auch in vorreformatorischer Zeit, die es dem Geist Luthers leichter machte als in manch anderer Region.
Der Humanist und Buchdrucker Johannes Honterus brachte Luthers Schriften nach Siebenbürgen und sorgte so zunächst für die Verbreitung reformatorischer Gedanken und bald auch für den direkten Austausch mit Martin Luther. Da der Humanismus früh Einzug erhalten hatte und die Kirche sich vor allem an den Bedürfnissen der Menschen orientierte, die Religionsfreiheit also gegeben war, so Zey, war der Boden bereitet und die Saat ging schnell auf.
Christian Dolle