Mit all deinen Farben-weißt du denn gar nicht, wie schön du bist?

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Konfirmation 2018

Eltern der Pöhlder Konfirmanden gestalteten Abendmahlsgottesdienst mit

Bei bestem frühsommerlichen Grillwetter ist die Pöhlder Kirche an diesem Freitagabend bis auf den letzten Platz gefüllt. Wie Pastor Andreas Schmidt das hinbekommen hat? Er hat die Eltern in den Abendmahlgottesdienst zwei Tage vor der Konfirmation mit eingebunden. Und alle Paten und Familien sind dabei! So halten zum Beispiel die Geschwister Charlotte, Meike und Leon von ihrem Platz aus die Fürbitten,

Frau von Loebenstein hält das Gebet und die Väter sammeln die Kollekte ein. Sehr still und andächtig wurde es in der Kirche, als drei Mütter der Konfirmanden „Wie schön Du bist“ von Sarah Connor sangen. Die Sängerin hat das Lied für ihren Sohn geschrieben und zeigt darin auf, was es bedeutet, dass ihr Schützling flügge wird. Vor allem in der meist schwierigen Zeit der Pubertät gibt sie ihm damit Rückhalt und Mut, dass sie ihn so liebt, wie er ist. Sie singt: „Mit all deinen Farben und deinen Narben, hinter den Mauern, ja ich seh' dich. Lass dir nichts sagen, nein, lass dir nichts sagen. Weißt du denn gar nicht, wie schön du bist?“ Die besondere Stimmung in der Kirche, bei der die ein oder andere Träne floss, wurde durch eine Diashow mit dem Gestern, Heute und Morgen der Konfirmanden aus Elternsicht noch verstärkt. Sie hatten Babyfotos herausgesucht, die bei den Konfirmanden für das ein oder andere Grinsen sorgten.  „Jesus ist derselbe – gestern, heute und in Ewigkeit. Er stellt uns nicht in Frage, auch wenn wir mal Mist bauen. In diesem, eurem Bleiben und Werden liegt alles: Werdet, was ihr noch sein wollt, mit Selbstbewusstsein und Stärke, und bewahrt euch eure bisherigen, tollen Eigenschaften – mit Zielstrebigkeit, Gelassenheit und Mut.“

Anschließend ergriff Pastor Andreas Schmidt das Wort und hielt einen kleinen Turnschuh in die Höhe. „So klein waren eure Füße auch mal. Diese Schuhe bieten Halt, und ein fester Stand ist wichtig im Leben. Nur dann kann man sich entwickeln und wachsen wie ein Baum.“ Er habe erlebt, wie aus Kindern plötzlich junge Erwachsene wurden. „Ja, die Sommerferien können schon viel verändern“, ergänzte er. Jeder habe einen Platz im Leben. Doch diesen zu finden, sei gar nicht so leicht. „Dazu sind die hinter euch wichtig, die euch bestärken, manchmal auch in die Schranken weisen und euch wieder auf den richtigen Weg leiten.“ Beim Abendmahl wurde dieser Familienzusammenhalt bestärkt. Es hieß, noch einmal inne zu halten vor dem großen Tag, der Konfirmation. An diesem Tag stand dann eine Zinkwanne mit den Taufkerzen im Altarraum, zur Einsegnung legte ein Pate die Hand auf die Schulter und es wurde eine Konfirmationskerze angezündet. Nach der Einsegnung sangen die drei Mütter noch einmal das Lied und am Ende des Gottesdienstes ließen die Konfirmanden die Luftballons mit den Segenswünschen ihrer Paten steigen. So schließt sich der Kreis. Und so öffnet sich der Weg in das Erwachsenwerden.

 

Foto und Text:Mareike Spillner