
Handwaschung, Abendmahl und Bitterkraut
am 13.4., Gründonnerstag 2017, fand ab 19.30 in der Stabkirche zu Hahnenklee-Bockswiese zum zweiten Mal ein Tischabendmahl statt. Gäste aus Dänemark, Gelsenkirchen, vom Niederrhein, aus Hannover und aus Barsinghausen mischten sich mit Hahnenkleer und Bockswieser Gemeindegliedern.
Der Kirchenvorstand und weitere Ehrenamtliche hatten in den schönen Altarraum der Holzkirche Tische und Stühle gestellt. Erstes Grün, Kerzen und Gläser schmückten die weißen Decken.
Alle Plätzen waren besetzt.
Gut, einer blieb frei - der Stuhl, der am Sederabend des jüdischen Pessach-Festes an einigen Orten für Elia frei gehalten wird, auf dessen Wiederkunft man wartet, die den Messias ankündigt.
Erinnerungen an den Sederabend und seinen Ablauf wurden geteilt, Bitterkräuter standen auf dem Tisch. Die Geschichte vom Auszug aus Ägypten aus der Hebräischen Bibel wurde gelesen.
An solch einem Sederabend vor dem Tag der Kreuzigung war es, dass Jesus mit seinen Jüngern und Jüngerinnen nach christlicher Tradition das erste Abendmahl hielt.
Auch wir haben an den Tischen Abendmahl miteinander gehalten. Wir haben gesungen und gebetet, den Klängen der Orgel gelauscht und Epistel und Evangelium des Tages geteilt.
Nach dem Abendmahl gab es eine Handwaschung mit duftendem Rosenwasser aus einer großen silbernen Schale.
Und dann gab es ein Agapemahl (wie auch in der frühen Christenheit Abendmahl und Liebesmahl zusammengehörten - durch Gottes Gnade befreit werden und von seiner Liebe weitergeben eben, zur geistlichen Speisung das Wohl des Leibes ernst nehmen). Es gab Saft und Wein, Trauben und Gemüse, Käse und Dip, Matzenbrote und frisch geriebenen Meerrettich und noch einiges mehr (auch hierfür hatten die fleißigen Helfer und Helferinnen gesorgt). Es gab anregende Gespräche, teils mit Händen und Füßen, wenn Deutsch oder Dänisch nicht reichten. Am Ende erfuhren wir noch, dass ein Ehepaar aus Barsinghausen ganz still vergnügt seinen 50. Hochzeitstag (die Trauung fand damals in der Stabkirche statt) unter uns gefeiert hatte.
Nach dem Segen sangen wir kurz vor dem ersten Frühlingsvollmond das Claudius-Lied "Der Mond ist aufgegangen" - alle Strophen.
Und hätten nicht schwere Wolken ihn verhüllt, wir hätten es draußen nochmal getan.
Pastorin Sybille Fritsch-Oppermann