Viele Äste desselben Stammes
Vor 499 Jahren veränderte Martin Luther mit seinen Thesen die Kirche und auch die Welt. Seinem Besinnen auf den wahren Kern des Glaubens wird jedes Jahr zum Reformationstag gedacht, ganz besonders natürlich so kurz vor dem großen Jubiläumsjahr. Somit werden derzeit vielerorts und auch im Kirchenkreis Harzer Land sogenannte Luther-Eichen gepflanzt, die symbolisch für den wachsenden und über die Zeit immer stärker werdenden Gedanken der Reformation stehen.
Im Kirchenkreis sind es insgesamt sieben Eichen, die gepflanzt wurden, in Duderstadt, Kalefeld, Barbis, Wulften und Elbingerode und jeweils eine auch in Lautenthal und Zellerfeld. Im Oberharz durfte Pastor André Dittmann die Feierstunden mitgestalten und machte dabei deutlich, dass Luther zwar einen „Paukenschlag, der bis heute zu spüren ist“, setzte, jedoch nie vorhatte, eine neue Kirche zu gründen. Somit sollen auch die Bäume ein Bild dafür sein, dass es im Christentum zwar verschiedene Äste gibt, sie aber alle zu einem Stamm gehören, sich nämlich auf Christus beziehen.
In Zellerfeld begleiteten der Chor Concordia und Bürgermeisterin Britta Schweigel die Pflanzung. Letztere packte tatkräftig mit an, hatte sie sich in ihr doch am Vormittag einige Wut darüber aufgestaut, dass im Kalender ihres amerikanischen Softwareherstellers dieser Tag als Halloween und nicht als Reformationstag angegeben war. „Dabei zeigen die vielen Gäste hier doch, wie wichtig Luther bis heute ist“, sagte sie.
Und Ortsbürgermeisterin Ute Dulas in Lautenthal war froh darüber, das ausgerechnet dieser Termin ihre letzte Amtshandlung sein sollte. Immerhin hatte sie so Gelegenheit, dem neuen Ortsrat jene Thesen zu überreichen, die von der Gemeinde an die Luther-Türen angeschlagen wurden. Jene Türen hatte Pastor Dittmann auf dem Dachboden der Paul-Gerhardt-Kirche entdeckt und sie so aufbereitet, dass Gemeinden im Kirchenkreis dort neue Thesen und Wünsche anschlagen können. Seinen Start hatte das Projekt in Lautenthal und ist noch bis zum Luther-Happening im September 2017 in verschiedenen Gemeinden unterwegs.
Die Luther-Eichen, die an diesem Reformationstag im Harzer Land gepflanzt wurden, sind somit auch ein Vorgeschmack auf zahlreiche Veranstaltungen im kommenden Luther-Jahr, das mit dem „Danke, Martin“-Event vom 1. bis 3. September in Osterode seinen Höhepunkt finden wird. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.danke-martin.de im Internet.
Quelle:Christian Dolle