Gemeinderaum wird zum Kunstatelier

Nachricht Osterode/Schulenberg, 29. September 2016
Foto: Mareike Spillner
Foto:Mareike Spillner

Regionale Highlights: Mal- und Zeichenworkshop in Schulenberg

Vorsichtig tupft Ursula Lux mit dem Pinsel auf das kleine Stück Papier. Auch die anderen Teilnehmerinnen lassen ihrer Kreativität freien Lauf. Der Gemeinderaum der St. Petrus-Kapelle in Schulenberg hat sich in ein kleines Atelier verwandelt. Pinsel, Farbe und Wasserbehälter stehen auf dem Tisch, kreatives Chaos hat Einzug gehalten. Denn an diesem Wochenende gingen die  „Regionalen Highlights“ für den Oberharz in die nächste Runde: Mit einem Mal- und Zeichenworkshop, den Sybille Fritsch-Oppermann von der Pfarrstelle für Tourismus, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit für den Kirchenkreis Harzer Land initiiert hat. Künstlerin Wencke Burger-Nostvold aus Norwegen/Emstek zeigte den Teilnehmern dabei, wie sie ihrer künstlerischen Schaffenskraft freien Lauf lassen können. „Zunächst haben wir mit einer Meditation gestartet, dann mit Pinsel und Acrylfarbe einfach ausprobiert und diesen Fantasiebildern später Titel gegeben“, so die Künstlerin. So trugen die Werke fantasievolle Namen wie: Wirbelsturm, Horizonte oder Lebenskreise. „Auch an Schraffierungen mit dem Bleistift haben wir uns später herangewagt“, berichtet Ursula Lux aus Schulenberg, die an dem Workshop zusammen mit ihrem Mann teilnimmt. „Der wollte erst gar nicht mit – und nun malt er mehr als ich. Manchmal muss man sich einfach nur trauen“, entgegnet sie lächelnd. Und genau darum geht es hier: „Sich selbst, die eigenen Talente und seine Mitmenschen zu entdecken und anzunehmen“, erklärt die Künstlerin. An Tag eins des zweitägigen Workshops unter dem Motto „Von Angesicht zu Angesicht“ stand zunächst  das „Wir“ im Vordergrund. „Die Gruppe hat das Zeichnen im Freien genossen, den Sonnenschein und die Natur“, sagt Pastorin Fritsch-Oppermann. Und die Künstlerin ergänzt: „An Tag zwei gingen wir einen Schritt weiter: Wir malten auf Leinwand, gaben den Bildern durch eine Malpaste Tiefe und Struktur.“ Sogar ein Hund war mit dabei und zeigte, dass sich auch in Farbe getunkte Pfoten gut auf einer Leinwand machen. „Alle sind mit so viel Freude dabei und bringen sich in die Gemeinschaft ein. So macht Zeichnen Spaß und man lernt eine Menge über sich selbst“, erklären die Teilnehmer und stellen bereits erste Überlegungen an, einen Malkreis zu gründen. Die kleinen, laminierten Acrylbilder wurden zum Abschluss des Workshops bei einem Kaffee-Gottesdienst in einem Baum „ausgestellt“.  Dort werden sie auch noch eine ganze Weile bleiben. „Wir wollen die Bilder im Baum immer wieder fotografieren und sehen, wie sich ihre Wirkung verändert: Wenn der Baum keine Blätter mehr trägt, wenn er in Nebel getaucht ist und wenn der Schnee kommt“, sagt Wencke Burger-Nostvold, die einige ihrer eigenen Werke ab kommendem Dienstag für einige Zeit in der St. Nikolai-Kirche in Altenau ausstellt. Ihre Kunst kann während der Kirchen-Öffnungszeiten betrachtet werden. Das nächste Highlight aller Kirchenorte der Region Oberharz in Kooperation mit der Pfarrstelle für Tourismus, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit findet am Sonntag, 30. Oktober, statt. Das Thema an diesem Tag lautet: „Vom großen Gärtner Gott und der Freiheit die Welt zu umarmen Luther und das Paradies. Um 14.50 Uhr ist Treffen am Parkplatz Hübichenstein, anschließend findet ein Spaziergang mit Führung und Weisung „in Gottes Garten" im Arboretum (WeltWald) in Bad Grund statt. Gegen 16 Uhr ist Abfahrt zum Gottesdienst am Vorabend des Reformationsfestes, der um 16.30 Uhr in der evangelischen St. Antonius-Kirche in Bad Grund beginnt. Abends lautet das Motto: „Futtern wie bei Luthern" – für das geistliche und das leibliche Wohl im Gemeindehaus sorgen Pastor Michael Henheik und der Kochkreis Wildemann/Bad Grund.  „Das Angebot richtet sich auch diejenigen, die in der Region Urlaub machen, als Touristen unterwegs sind, einfach neugierig sind. Es geht um Begegnung von Kirche und Kultur, Seele und Geist“, so Fritsch-Oppermann. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, eine Spende willkommen.

 

Öffentlichkeitsbeauftragte Mareike Spillner